Direktmarketing (als integraler Bestandteil des Customer Relationship Management) und Kundenbindungskonzepte im Zeitalter des Internets
Autorin: Kathrin Urbach Seminarleiter: Prof. Beyer SS 2002 Hautpstudium
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"Direktmarketing (als integraler Bestandteil des
Customer Relationship Management) und
Kundenbindungskonzepte im Zeitalter des Internets"


- Während sich das traditionelle Marketing i.d.R. an den fiktiven Durchschnittskunden wendet, werden im Direktmarketing die Beziehungen eines Unternehmens zu seinen realen Kunden und deren konkreten Bedürfnisse analysiert, gesteuert und kontrolliert. -




1. Customer Relationship Management und das Internet

" CRM ist die komplette Ausrichtung der Unternehmensorganisation auf vorhandene und potentielle Kundenbeziehungen." Die konsequente Kundenorientierung, die alle Unternehmensbereiche in einem integrierten System durchdringt, soll sogenannte Insellösungen ersetzen und vermeiden. Insellösungen sind Lösungen, die sich nur auf einzelne Fachabteilungen (z.B. Marketing, Vertrieb) beziehen und nicht auf das gesamte Unternehmen.
Determinanten des CRM:
  • Ganzheitlichkeit: keine Insellösungen
  • Wirtschaftlichkeitsorientierung: Kundensegmentierung per Customer Lifetime Value
  • Beziehungsorientierung: Ziel ist der Aufbau einer langfristigen profitablen Kundenbeziehung
  • IT-Einsatz: Kundendatenbank ist die Basis der CRM-Strategie
Ziele des CRM:
  • Steigerung der Kundenbindung
  • Erhöhung der Kundenprofitabilität
  • Wettbewerbsvorteile durch erhöhte Kundenbindung
  • Steigerung des Unternehmenswerts

Electronic Customer Relationship Management (eCRM) impliziert die Einbindung des Internets in das CRM. Vereinfacht dargestellt ist eCRM die Verbindung von eCommerce und CRM.

Databased Marketing:

Eine zentrale und vollständige Kundendatenbank ist das Fundament jeder kundenorientierten Unternehmensführung.

Die Data Warehouse Technologie erlaubt neben einer Kombination von Daten aus unterschiedlichen Quellen, auch eine verschiedenartige Analyse und Präsentation der Daten. Analysiert werden die Informationen mit den Data-Warehouse-Tools Online Analytical Processing (OLAP) und Data Mining .


2. Direktmarketing und Kundenbindung

Die konsequente Kundenorientierung des CRM bedingt einen anhaltenden Dialog mit dem Kunden. Dieser wird meist mittels einem strategischen Direktmarketing geführt. Dabei werden dem Unternehmen bekannte Kunden direkt, zielgerichtet, geplant und datenbankgestützt , meist unter Verwendung unterschiedlicher Medien angesprochen und zu einer Reaktion aufgefordert.


Direktmarketing-Mix:

Abbildung 3: Marketing-Mix


Kommunikationspolitik: Die Werbebotschaften sollten individuell gestaltet sein und auch der Zeitpunkt der Ansprache individuell ausgewählt. Die differenzierte Kundenansprache zeichnet sich vor allem durch die Reduktion von Streuverlusten aus. Zur Kontaktaufnahme eignen sich in der Direktwerbung alle kommunikativen Medien, wie Mailings, Postwurfsendungen, Kundenzeitschriften, Telefon, E-Mail, etc.

Preispolitik: Im Direktmarketing werden auch kundenindividuelle Preisvorstellungen berücksichtigt. Kunden sollen durch spezielle Mengenrabatte und Bonusprogramme, die vor dem Hintergrund des individuellen Kundenwerts und der individuellen Zahlungsbereitschaft ausgestaltet werden, zum Kauf stimuliert werden.

Distributionspolitik: Zum Direktmarketing kann auch der Direktvertrieb gezählt werden. Individualisierungspotentiale ergeben sich durch variable Lieferzeit, Lieferorte und Lieferkosten. Zum Direktvertrieb gehören z.B. die Lieferung und Installation durch Außendienstmitarbeiter, der Fabrikverkauf und der Kauf per Versand.

Produktpolitik: Kundenindividuelle Massenfertigung (Mass Customization) und maßgeschneiderte Zusatzangebote (Pre- and After-Sales-Service) steigern die Kundenzufriedenheit und –bindung. Die Integration des Kunden in den Produktplanungsprozeß soll zu kundennahen Problemlösungen führen und den Planungsprozeß verkürzen.

Ziel der Unternehmensanstrengungen im CRM bzw. im Direktmarketing ist es, durch Berücksichtigung der individuellen Kundenbedürfnisse eine höhere Kundenzufriedenheit und Kundenbindung zu erreichen.

Unter Kundenbindung versteht man die Aufrechterhaltung und Stabilisierung einer Ge-schäftsbeziehung durch eine nicht zufällige Folge von Transaktionen zwischen Unternehmen und Kunden. Somit haben sowohl der Kunde als auch das Unternehmen Einfluß auf die Kundenbindung.

Determinanten der Kundenbindung:

Wie erkennt man Kundenbindung?

Die Anwendung von Databased Marketing kann den Grad der Kundenbindung sichtbar machen, "indem man den Kunden identifiziert, klassifiziert, die Kundendurchdringung mißt und regelmäßig Kundenbefragungen durchführt." Also, wie oft und in welchen Abständen kauft der Kunde und wie viele frühere Kunden kaufen noch heute? Wie hoch ist, aus Sicht des Kunden die Attraktivität der Konkurrenzprodukte und wie hoch ist sein Deckungsbeitrag? Auch ehemalige Kunden sollten dazu befragt werden, weshalb sie gewechselt haben.
Schwierigkeiten der Kundenbindung im Internet:
  • geringe Wechselkosten
  • hohe Markt- und Preistransparenz
  • Der Kundenbeziehung über das Internet fehlt das Emotionale und Soziale einer persönlichen Beziehung.
Möglichkeiten der Kundenbindung im Internet:
  • kostengünstige Datenerhebung
  • hervorragendes Kommunikationsinstrument
  • schnelle Abwicklung von Transaktionen
  • kostengünstige Schaffung von Zusatznutzen


3. Kundenbindungskonzepte im Online-Direktmarketing

Kommunikationspolitik

Preispolitik Distributionspolitik Produktpolitik




Literaturempfehlung














Beyer, Horst-Tilo (Hg.): Online-Lehrbuch BWL, http://www.online-lehrbuch-bwl.de