Neuere Entwicklung in Telekommunikation und Medienwirtschaft und ihre Konsequenzen für Klein- und Mittelbetriebe - dargestellt an Praxisbeispielen.
Autorin: Pia v. Rochow Semester: WS 1999/00 Hauptstudium
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Neuere Entwicklung in Telekommunikation und Medienwirtschaft und ihre Konsequenzen für Klein- und Mittelbetriebe - dargestellt an Praxisbeispielen.

Zu den neueren Entwicklungen in Telekommunikation und Medienwirtschaft gehören u.a. Call Center, Mobile Computing und das Internet.

Call Center

Call Center ist eine Verbindung zwischen Telefon und Computer.
Einsatzmöglichkeiten eines Call Center
Tele Marketing Messekontakte verfolgen
Verkaufshinweise in Aufträge umwandeln
Interessenten- und Kundenbetreuung
Informationsfluß verbessern


Tele Sale Schnelle umfassende Beratung
Gezieltes Abrufen von Produktinformationen
Bestellannahme
Detailliertes, gespeichertes Wissen über den Gesprächspartner


Support Sammeln der eingehenden Anfragen und Probleme
Sofortige Lösungen und Problembehebungen am Telefon
Anhebung der Servicequalität

Betriebliche Veränderungen durch Call Center:
- geringerer Kostenaufwand
- geringerer Zeitaufwand
- erhöhte Servicequalität
- größere Kundenintegration

Mobile Computing
(Ausstattung mit einem Laptop und einem Zugriff auf zentrale Ressourcen und Dienste)

Eines der Hauptanwendungsfelder von Mobile Computing ist die mobile Telearbeit.
Mobile Telearbeit: Sammelbegriff für Bürotätigkeiten, die man von unterwegs machen kann.
Beispiele:
Computer Aided Selling (CAS); Versicherungswesen; mobiles Baustellenbüro

Internet

Das Internet ermöglicht ganz neue Wege und Dimensionen der Informationsverarbeitung.

Veränderung der Kommunikation durch das Internet:

Vom Internet betroffene Unternehmensbereiche:

Werbung

Direktwerbung per E-Mail

- Elektronische Nachrichten können schnell, kostengünstig und unkompliziert weltweit verschickt werden
- Beliebige Dateien (z.B. Textdateien, Grafiken, Tondokumente) können an eine E-Mail angehängt und übertragen werden
- Herkömmliches Problem bleibt bestehen: hohe Streuverluste bei anonymen Kunden

Werbung über Anzeigenbanner

Banner:
- kleines virtuelles Plakat auf bereits aufgerufenen Internetseiten
- meist mit einem Link hinterlegt

Link: Befehl zur Herstellung einer anderen Page, welche sich dann auf dem Bildschirm präsentiert.

Banner sind normalerweise keine reinen Werbeträger; sie sollen den Internutzer auf die Homepage des Werbeträgers hinführen.

Gestaltung des Banners: (soll Interesse des Nutzers wecken)

- sehr attraktive Gestaltung (wie TV- und Plakatwerbung)
- Hinweis auf Verlosungen, Gewinnspiele...
Werbung im World Wide Web

Werbung:
- nicht mehr nur eine starre Botschaft
- wird kommunikationsfähig

Interaktivität: Computer und Nutzer können wechselseitig miteinander kommunizieren.
Möglichkeiten der Werbetreibenden
Einschränkungen der Werbetreibenden
Fast unbegrenzte Informationsmengen anbieten

Interaktives Angebot ständig weiterentwickeln und an potentielle Kunden anpassen durch statistische Auswertungen

Werbebotschaften multimedial an die Zielgruppen herantragen

Keine Werbung für eine Vielzahl von Empfängern

Schwere Produkteinführung über das Internet

Vertrieb

Neue Möglichkeiten durch E-Commerce:

business-to-consumer:
- unabhängige Ladenöffnungszeiten
- immens großes Angebot
- Bsp.: Internetbuchhandel (www.amazon.com)

business-to-business:
- Kosteneinsparung
- gleichzeitige Bearbeitung beliebig vieler Anfragen
- Bereiche: Einkauf, Bestellabwicklung, Rechnungsstellung, Zahlungsverkehr


Für den Endkunden
Für den Anbieter
Shopping rund um die Uhr
Einfachere Informationsbeschaffung
Umfassende und detaillierte Information
Einfacher Vergleich von Angebot und Preisen
Lebendige Produktpräsentation
Keine Warte- und Wegezeiten
Serviceerweiterung und –verbesserung
Selbsterklärende Bedienung






Shopping rund um die Uhr
Additiver Werbe- und Informationskanal
Erreichen finanzkräftiger Kundengruppen
Kundenbindung, Kundenpflege
Entlastung von Routineanfragen
Service- und Imageverbesserung
Auswertung des Kaufverhaltens
Gezielte Werbung und Verkaufsmaßnahmen
Möglichkeit der Umgehung von Wirtschaftseinheiten der Wertschöpfungskette








Marktforschung

Unterscheidung:

- Internet als Forschungsgegenstand
- Internet als Forschungsinstrument
Über E-Mails
Über World Wide Web
E-Mailfragebogen Schnelle, kostengünstige Befragungsform

Vor- und Nachteile wie bei klassischen schriftlichen Umfragen

Gästebücher Möglicher Einstieg in Online Marktforschung

Auswertung von Besuchereinträgen (Kommentare, Lob, Kritik)

Feedback Management Beantwortung von eingehenden E-Mails Online Chatrooms Nutzer passiv beobachten

aktiv in die Kommunikation der Nutzer einschalten


Interaktiv: Individuelles Zusammenstellen des Befragungsablaufes für jede Person durch Filterfragen

Multimedial: Befragungsteilnehmer können neue Produkte dreidimensional begutachten und von mehreren Seiten betrachten.

Vorteile:
- Online Medien sind überall und jederzeit verfügbar
- Befragungssituation ist anonym
- Internet ist dialogfähig


Weiterbildung
Anforderungen an Online Weiterbildung
Inhalt Flexibel nutzbar
Organisation Leichter Zugriff auf Lerneinheiten
Wechselmöglichkeit zwischen Selbstlernen, Einzel- oder Gruppenunterricht
Möglichkeit der Kontaktaufnahme zum Trainer sowie anderen Kursteilnehmern

Trainer Fachlich und pädagogisch kompetent
Berater, Wissensmanager
spezielle Ausbildung

Technik Möglichkeit der asynchronen und synchronen Kommunikation

Lerneinheiten:
Audio- und Videosequenzen, Softwaresimulationen, Grafiken, Animationen, Textdokumente...

Vorteile:
- Ortsunabhängigkeit
- Aktualität
- Kostenvorteil

Personalbeschaffung

Internationalität: Internet ist weltweit verbreitet

bessere Chancen für Bewerber aus dem Ausland

Net User Profil: Internetnutzer erweisen oft ein interessantes Profil für Arbeitgeber
- sind aufgeschlossen gegenüber Neuerungen
- zeigen Eigeninitiative

Interaktivität: aktuelle Arbeitsproben lassen sich in kürzester Zeit einholen

Beispiel: ZF Friedrichshafen AG

Praxisbeispiel: NZG-Modelle GmbH
NZG ist ein Metallfertigungsbetrieb, welcher Miniaturmodelle maßstabsgetreu herstellt. Es werden jährlich über 30.000 Modelle produziert. Der Betrieb besteht aus 45 Mitarbeitern und hat einen Jahresumsatz von ca. 8,5 Mio. DM. Der Interneteinstieg erfolgte 1998.

Werbung bei NZG:

    - über World Wide Web
    - Links: - "Firma" (Vorstellung der Firma, Beschreibung der Produktherstellung)
    - "Modelle" (Übersicht aller Modelle)
    - "Neuheiten" (Übersicht der diesjährig entwickelten Modelle)


Vertrieb bei NZG:

- Vermarktung der Produkte ausschließlich über Industrie und Einzelhandel (kein Internetshop)
- Zahlungsverkehr per Online-Banking
- Kommunikation mit Kunden über E-Mail

Marktforschung bei NZG:

- Auswertung der Homepage-Besucheranzahl

Weiterbildung bei NZG:

- Lernprogramme mit Kopfhörern - Anzahl von bezahlten Lernstunden

Zukunftspläne der Firma NZG-Modelle:

- Homepage wird beweglich
- Händlerverzeichnis wird in Homepage integriert
- neuer Link "Modell des Monats" wird entstehen
- Internetshop wird eingebaut


Literaturvorschläge:
- Ghosh,S.: Rein ins Internet – aber wie? Havard Business Manager 5/98
- Wiegmann,A.: Elektronic Commerce: mehr als nur ein Einkaufsnetz. Office Management1/99
- Lamprecht,S.: Effektive Bewerberauswahl via Internet. Personalwirtschaft 1/98
- Harrel,C.: Virtueller Verbund - Organisationsform der Zukunft. Office Management 5/98



























































Beyer, Horst-Tilo (Hg.): Online-Lehrbuch BWL, http://www.online-lehrbuch-bwl.de